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Verklebte Faszien – Ursache vieler Beschwerden

(Zentrum der Gesundheit) – Die Faszien – auch Bindegewebe genannt – finden häufig ausschliesslich im Zusammenhang mit Cellulite Beachtung. Damit wird das Fasziengewebe leider völlig unterschätzt. Denn es befindet sich überall im Körper und entscheidet somit auch in nahezu allen Bereichen über unsere Gesundheit. Sind die Faszien verklebt oder verhärtet, kann dies zu den unterschiedlichsten Beschwerden führen – von Gelenkschmerzen über Nacken-, Schulter-, Rücken- oder Bauchschmerzen bis hin zu undefinierbaren Schmerzen. Warum das so ist und was sie dagegen tun können, erklären wir im folgenden Artikel.

Verklebte Faszien – Ursache vieler Beschwerden
© Printemps – Fotolia.com – Manuelles Lösen verklebter Faszien

 

Ohne Fasziengewebe wären wir ein Haufen Einzelteile

Das Fasziengewebe ist ein netzartiges, überaus komplexes Gewebe-System, das alle Teile des Körpers zusammenhält, sie am richtigen Platz fixiert und alles mit einander verbindet.

So werden Muskeln, Sehnen, Knochen, Gefässe und Nerven erst durch das Fasziengewebe zu einem zusammenhängenden Organismus.

Doch gehen die Aufgaben des Fasziengewebes im Körper weit über die reine Formgebung und Binde-Funktion hinaus.

Das Fasziengewebe – Wasserspeicher und Teil des Immunsystems

Das Fasziengewebe dient beispielsweise aufgrund seiner hohen Wasserbindefähigkeit als wichtiger körpereigener Wasserspeicher.

Und auch an der Abwehrfunktion des Körpers ist das Fasziengewebe massgeblich beteiligt. Einerseits bildet es eine bedeutende Barriere, die Fremdkörpern das Eindringen erheblich erschwert.

Andererseits befinden sich sogenannte Fresszellen im Fasziengewebe, die Mikroorganismen und Gewebetrümmer enzymatisch auflösen können.

Das Fasziengewebe – Die Verschiebeschicht

Das Fasziengewebes orgt ferner dafür, dass alle unsere Organe und Körperteile immer an ihrem vorbestimmten Platz bleiben. Wäre das nicht der Fall, würden sie bei jeder Bewegung durch den Körper purzeln.

Trotz dieser ordnenden Eigenschaft ermöglicht das Fasziengewebe den Organen, ihre festgelegte Position bei Bedarf zu verschieben. Das ist die elementare Voraussetzung dafür, dass beispielsweise das Atmen, die Verdauung oder auch eine Schwangerschaft überhaupt möglich sind.

So ermöglicht das Fasziengewebe beim Einatmen, dass sich die Lungen ausdehnen und die Organe im Bauchraum nach unten verschoben werden können, ohne dass eines dieser Organe das andere in seiner Funktion beeinträchtigen würde.

In der Schwangerschaft werden nahezu sämtliche Organe zur Seite geschoben, damit das Baby ausreichend Platz hat. Und auch hier leiden die Organe nicht übermässig, da sie vom Fasziengewebe so geschützt werden, dass sich die Organe nicht gegenseitig quetschen und sie auch nicht direkt aneinander reiben.

Doch sind nicht nur die einzelnen Organe von Fasziengewebe umgeben, sondern auch jeder einzelne Muskel.

Die Faszien

Der Begriff „Faszien“ entstammt dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Band“ oder „Bündel“, was auf die Struktur der Faszien hinweist. Faszien sind ein bandförmiges, sehr reissfestes kollagenreiches Gewebe, das oft nur einen einzigen Millimeter dick ist.

Es besteht u. a. aus Kollagenfasern, Wasser und verschiedenen Klebstoffen. Diese Kombination sorgt für Elastizität und Gleitfähigkeit. Somit können Organe leicht verschoben und Muskeln können geschmeidig bewegt werden.

Faszien werden in drei Gruppen eingeteilt – in oberflächliche Faszien, tiefe Faszien und viszerale Faszien.

Oberflächliche Faszien

Die oberflächlichen Faszien liegen im Unterhautgewebe und bestehen insbesondere aus lockerem Fasziengewebe und auch aus Fettgewebe. Sie verbinden sämtliche Organe und Gewebe miteinander, speichern Fett und Wasser, dienen als Puffer und ermöglichen die Verschiebbarkeit der Organe.

Tiefe Faszien

Die tiefen Faszien sind jene Faszien, die am meisten Fasern besitzen und jeden einzelnen Muskel, sämtliche Knochen und Gelenke umschliessen.

Innerhalb des Muskels trennen sie zudem die einzelnen Muskelfasern voneinander, so dass diese nicht aneinander reiben können.

Zu den tiefen Faszien gehören auch die Sehnenplatten, Bänder, Sehnen und Gelenkkapseln.

Darüber hinaus sind die tiefen Faszien mit zahlreichen sensorischen Rezeptoren ausgestattet. Diese reagieren auf mechanische und chemische Reize ebenso wie auf Temperaturschwankungen. Aus diesem Grund wird das Fasziengewebe häufig auch als Sinnesorgan bezeichnet.

Neben den sensorischen Rezeptoren befinden sich in diesem Fasziengewebe auch alle peripheren Nervenenden, also jene Nerven, die ausserhalb des Gehirns und Rückenmarks liegt.

Daher weisen diese Faszien eine grosse Anzahl potentieller Schmerzrezeptoren auf, die unmittelbar sowohl auf Verletzungen der Faszien selbst als auch auf die der Nerven reagieren.

Viszerale Faszien

Viszerale Faszien sind für die Aufhängung und Einbettung der inneren Organe sowie des Gehirns verantwortlich. Jedes einzelne dieser Organe ist zum Schutz mit einer doppelten Faszienschicht ausgestattet.

Zu den viszeralen Faszien gehören zum Beispiel die Hirnhaut des Gehirns, der Herzbeutel des Herzens, das Brustfell der Lunge sowie das Bauchfell.

Nun kann es jedoch geschehen, dass die Faszien verkleben, was ihre Verschiebbarkeit und Gleitfähigkeit und somit das Wohlbefinden massiv beeinträchtigt.

Wenn das Fasziengewebe verklebt

Neben den Blutgefässen führen auch die Lymphgefässe durch das Fasziengewebe.

Mit der Lymphflüssigkeit werden Nährstoffe zu den Zellen hin und Stoffwechselabfallstoffe sowie Schadstoffe von den Zellen weg transportiert.

Der Lymphfluss wird ausschliesslich durch Muskelbewegung in Gang gehalten, daher ist das Lymphsystem auf eine ausreichende Aktivität der Muskeln angewiesen.

Besteht nun beispielsweise eine länger anhaltende Muskelverspannung, z. B. im Nacken-, Schulter- oder Rückenbereich, so kann aufgrund der fehlenden Muskelbewegung der Lymphfluss dort merklich beeinträchtigt werden.

Da die Lymphe u. a. auch den Blutgerinnungsfaktor Fibrinogen transportiert, kann es jetzt problematisch werden:

Das Fibrinogen liegt normalerweise in der Lymphe gelöst vor. Bei einem Lymphstau jedoch reichert sich das Fibrinogen im Gewebe an und wird dort nun unter Einwirkungen anderer Substanzen zu Fibrin abgebaut.

Fibrin aber ist ein körpereigener „Klebstoff“, dessen Aufgabe normalerweise das Verschliessen von Wunden ist. Da keine Wunde vorhanden ist, verklebt das Fibrin nun stattdessen das umliegende Fasziengewebe.

Ursache undefinierbarer Schmerzen: Verklebte Faszien

Die verklebten Faszien führen nun zu zwei unterschiedlichen Problematiken:

Einerseits wird durch den Verlust ihrer Zugkraft und Flexibilität die Bewegungsfähigkeit der betroffenen Muskelfasern deutlich eingeschränkt.

Andererseits können die Nerven, die durch diesen Gewebebereich führen, gequetscht werden, was zu empfindlichen Schmerzen führen kann.

Dabei handelt es sich um Schmerzen, deren Ursache auf einem Röntgenbild nicht auszumachen ist, so dass bei undefinierbaren Schmerzen immer auch an die Faszien zu denken ist.

Bei Rückenschmerzen soll es gar so sein, dass nur in 20 Prozent der Fälle die Bandscheiben verantwortlich sind, so Faszienforscher Dr. Robert Schleip, Humanbiologe und Leiter des Fascia Research Project der Universität Ulm.

Die übrigen 80 Prozent haben andere Ursachen, darunter nicht selten verklebte Faszien.

Wenn das Fasziengewebe verhärtet

Ältere Menschen weisen im Vergleich zu jüngeren generell einen wesentlich niedrigeren Flüssigkeitsanteil im Körper auf. Unter diesem Flüssigkeitsverlust leidet natürlich auch das Fasziengewebe.

Das vormals ausgeglichene Verhältnis zwischen faserigen und wässrigen Anteilen verschiebt sich. So bestehen die Faszien älterer Menschen häufig aus überwiegend festen, unflexiblen Kollagenfasern.

Mit der Veränderung der Flüssigkeitsanteile verändert sich auch die räumliche Struktur der Faszien.

Statt der normalerweise rautenförmigen Anordnung, sehen die Fasern jetzt wie ein verknotetes Wollknäuel aus. Die Faszien wachsen ineinander, verfilzen und beginnen an allen Ecken und Enden miteinander zu verkleben.

Dies hat zwangsläufig zur Folge, dass die Bewegungsmöglichkeit der Muskeln zunehmend eingeschränkt wird. Verhärtet sich das Fasziengewebe schliesslich, wird das Beugen oder Strecken der Gelenke immer schmerzhafter.

Verklebte und verhärtete Faszien: Eine Gefahr für Organe und Gehirn

Da das Fasziengewebe den gesamten Organismus wie ein Netz umspannt, ist es nur eine Frage der Zeit, wann die Organe von der Verhärtung der Faszien ebenfalls betroffen sind.

Dies ist besonders dramatisch, da eine starre Aussenhülle die Organe darin behindert, Nährstoffe in ausreichendem Masse aufzunehmen und Schadstoffe in angemessenem Umfang abzugeben.

Die Blutzufuhr und damit die Sauerstoffversorgung der Organe werden ebenfalls erschwert, so dass die Lebenskraft der betroffenen Organe stetig nachlässt – all das weniger als Folge des Alters als vielmehr als Folge eines Flüssigkeitsmangels und verklebter oder verhärteter Faszien.

Selbst das Fasziengewebe im Gehirn zieht sich bei älteren Menschen aufgrund des Flüssigkeitsmangels zusammen. Dadurch wird der Zwischenraum zwischen dem Schädelknochen und dem Gehirn immer grösser.

Diese Entwicklung ist besonders bei einem Sturz auf den Kopf verhängnisvoll, denn dann stösst das Gehirn aufgrund des grossen Zwischenraums mit Wucht gegen die Schädeldecke.

Die Folge eines solchen Sturzes ist häufig ein Schädel-Hirn-Trauma, was zu schweren Hirnverletzungen führen kann.

Muskelkater: Die Folge beschädigter Faszien

Neben dem Verkleben und Verhärten des Fasziengewebes kann es in diesem Bereich auch zu Verletzungen kommen. So führen z. B. Überdehnungen, die sowohl durch übertriebene sportliche Aktivitäten als auch durch Fehlhaltungen entstehen können, zu Schädigungen in den kollagenen Fasern der Faszien.

Eine scheinbar harmlose Überdehnung stellt der Muskelkater durch Überbelastung der Muskulatur dar. Es entstehen feine Risse in den Faszien, die Entzündungprozesse auslösen.

Daher ist ein Muskelkater eigentlich gar nicht so harmlos, wie viele Menschen denken. Doch glücklicherweise heilt diese Verletzung in der Regel innerhalb weniger Tage ab.

Ganz anders ist die Situation bei einer Muskelzerrung oder beim Faserriss. Sie zählen zu den weitaus schwierigeren und daher auch langwierigen Verletzungen des Fasziengewebes, die ebenfalls durch eine Überdehnung zustande kommen.

Auch bei Sehnenreizung und -entzündung, Fersensporn oder Tennisarm handelt es sich um nichts anderes als um Verletzungen des Fasziengewebes, die auf eine Fehl- oder Überbelastung betroffener Strukturen hinweisen.

Des Weiteren führen Schnittwunden, Knochenbrüche oder jede Art von Operation zu Verletzungen der Faszien, wobei letztgenannte grosse Schäden am Gewebe anrichten, da hier besonders viele Fasern verletzt werden können.

Feinde der Faszien: Bewegungsmangel und Stress

Für die Erhaltung ihrer stabilen und gleichzeitig geschmeidigen Struktur sind die Faszien auf adäquate Bewegung angewiesen. Ein Mangel an Bewegung führt dazu, dass sich das Fasziengewebe pathologisch verändert. Es verfilz, verklebt und verhärtet.

Insbesondere Menschen, die einer ausschliesslich sitzenden Tätigkeit nachgehen, werden die Veränderung des Gewebes mit der Zeit in Form von Nacken-, Schulter- oder Rückenschmerzen zu spüren bekommen.

Die Schonhaltung, die jeder Betroffene aufgrund der Schmerzen unbewusst einnimmt, verschlimmert die Situation noch weiter, denn jetzt verursacht die veränderte Haltung an anderer Stelle zusätzlich eine Überbelastung des Fasziengewebes, die sich dann ebenfalls schmerzhaft äussert.

Ebenso wie ein Mangel an Bewegung wirkt sich auch anhaltender Stress negativ auf die Spannung der Faszien aus, was Dr. Schleip in seinen Studien belegen konnte.

In Stresssituationen setzt der Körper spezielle Hormone frei, die ihm eine Anpassung an die veränderte Situation ermöglichen. Diese Hormone führen dazu, dass sich die Faszien anspannen, und zwar ohne dass die Muskeln in diesen Prozess involviert sind. Sobald der Stress vorüber ist, entspannen sich auch die Faszien wieder.

Ist der Stress jedoch nicht nur von kurzer Dauer sondern anhaltend (chronischer Stress), bleiben die Faszien permanent in Spannung.

Dadurch verlieren sie ebenso wie ein dauerhaft gespanntes Gummiband ihre Flexibilität und verhärten schliesslich. Daher können langanhaltende Stresssituationen die Beweglichkeit der betroffenen Personen stark beeinträchtigen.

Hinzu kommt, dass eine Verfilzung, Verklebung oder Verhärtung des Fasziengewebes immer auch Auswirkungen auf die in diesem Gewebebereich verlaufenden Nervenenden hat. Sie können regelrecht zusammengequetscht werden und daraufhin umgehend mit Schmerzen reagieren.

Dies zeigt deutlich, dass Schmerzen nicht ausschliesslich durch Verletzungen des Gewebes hervorgerufen werden. Und da in der heutigen Zeit anhaltender Stress, vor allem in beruflicher Hinsicht, schon beinahe zu einem „normalen“ Zustand geworden ist, wundert es nicht, dass unzählige Menschen über chronische Gelenk-, Nacken-, Schulter oder Rückenschmerzen klagen.

Übersäuerung schadet den Faszien

Eine Übersäuerung des Körpers zeigt an, dass sich das gesunde Verhältnis zwischen Säuren und Basen zugunsten der Säuren verschoben hat.

Viele Faktoren tragen zur Übersäuerung bei. Hierzu zählen eine ungesunde Ernährungs- und Lebensweise ebenso wie anhaltender Stress, psychische Probleme, körperliche Überforderung etc.

Ein Zuviel an Säuren schadet dem gesamten Organismus, und das Fasziengewebe ist hier keinesfalls ausgenommen. Ganz im Gegenteil, denn dieses Gewebe hat aufgrund seines hohen Flüssigkeitsanteils einen besonders intensiven Kontakt zu den in der extrazellulären Flüssigkeit anfallenden Säuren. Daher sind es auch die Faszien, die als erstes auf eine Übersäuerung reagieren.

Das Fasziengewebe verliert in einem übersäuerten Körpermilieu seine Flexibilität. Es verhärtet und beeinträchtigt dadurch den Blut- und Lymphfluss ebenso wie die Muskelaktivitäten. Die Säure reizt zudem das empfindliche Gewebe, so dass Entzündungen in allen Körperbereichen entstehen können.

Auch die von den Faszien umhüllten Nerven werden durch den Säureüberschuss gereizt, was sich dann wieder in undefinierbaren Schmerzen äussern kann.

Schleudertrauma – Eine Katastrophe für unsere Faszien

Bereits kleine Auffahrunfälle mit eigentlich nur kleinem Zusammenstoss können beim Vordermann zu einem Schleudertrauma führen.

Die Wucht des Aufpralls überträgt sich blitzartig auf den ganzen Körper. Dabei werden alle Gewebearten für einen Moment beschleunigt – je nach Gewebeart unterschiedlich stark – und kommen schliesslich wieder zum Stillstand – aber nicht gleichzeitig, sondern je nach Gewebeart zu einem anderen Zeitpunkt. Diese Situation löst ein Chaos in Ihrem Körper aus.

Kopf und Nacken werden zunächst stark nach hinten überdehnt, bevor beide ruckartig nach vorne geschleudert werden. Der angelegte Gurt führt dazu, dass sich der Rumpf beim Aufprall innerlich verdreht. Die rechte Schulter, die nicht vom Gurt gehalten wurde, wird erst nach vorne und dann nach unten gerissen. Durch die Wucht nach unten wird das Zwerchfell auf die Leber gedrückt, wodurch die starken Bänder der Leber überdehnt oder gezerrt werden können.

Von der Leber aus erreicht die Stosskraft schliesslich noch die Nieren. Da diese nicht wie andere Organe an starken Bändern befestigt sind, sondern nur durch die Nierenfaszien und das Nierenfett geschützt werden, wird die Niere nach unten gestossen und verdreht sich dabei.

Selbst das innere der Wirbelsäule und des Schädels sind von den Auswirkungen einer solchen Schubkraft betroffen. Letztlich wird das gesamte Fasziensystem in Mitleidenschaft gezogen, so dass die Auswirkungen des Unfalls nach einiger Zeit überall im Körper verankert sind.

Die Schmerzen, die nach einem Autounfall am häufigsten eintreten, betreffen den Nacken und den Kopf. Aber es können auch einige Zeit nach dem Unfall weitere schmerzhafte Symptome auftreten, die durch den ganzen Körper wandern – und die oft niemand mehr mit dem „kleinen“ Schleudertrauma in Verbindung bringt.

Die Schmerzen treten mal hier und mal dort auf und der Organismus kommt einfach nicht zur Ruhe. Irgendwann belasten die ständig wandernden Schmerzen auch die Psyche der Betroffenen.

Herkömmliche Diagnoseverfahren werden keine Erklärung für diese Schmerzen liefern können, denn auf einem Röntgenbild sind überdehnte oder verletzte Faszien nicht erkennbar.

Eine veränderte Faszienspannung wandert durch den Körper

Dieses Beispiel zeigt eindrücklich, dass der gesamte Organismus über das Fasziengewebe zusammengehalten wird. Alles ist mit allem verbunden und daher kann eine veränderte Faszienspannung immer auch Auswirkungen auf die Spannung der Faszien anderer Körperbereiche haben.

Verhärtet sich beispielsweise das Fasziengewebe der Leber durch eine Entzündung des Organs (Hepatitis), so verändert sich auch die Spannung der Faszien im Bereich der rechten Niere. Und letztlich ist auch noch die rechte Schulter davon betroffen.

Das ganze Schultergelenk sinkt dann etwas nach unten, in Richtung Leber. Dadurch entsteht eine zusätzliche Spannung auf dem Schultergelenk, die schliesslich die Beweglichkeit des rechten Armes stark beeinträchtigen kann.

Somit wären auch das Schulter- sowie das Armproblem immer ein Fall für den Faszienspezialisten.

Ein weiteres Beispiel ist das folgende:

Die Nierenfaszien verlaufen in engster Nachbarschaft zu den Faszien des Lendenmuskels. Daher steht das Spannungsmuster der Lendenfaszien in einem engen Dialog mit jenen der Nieren.

Sobald die Nierenfaszien ihre Spannung verändern, reagiert der Lendenwirbelmuskel darauf mit einer Anspannung.

Sollten Sie also gelegentlich Schmerzen im Lendenwirbelbereich haben, ohne dass eine genaue Ursache auszumachen ist, könnte dies mit den Nierenfaszien in Verbindung stehen, so dass auch hier das Aufsuchen eines Faszienspezialisten eine gute Idee wäre.

Der Faszien-Spezialist

Wenn Sie unter Schmerzen leiden, deren Ursache nicht gefunden werden kann, lohnt es sich immer, einen Faszienspezialisten zu kontaktieren.

Es gibt mittlerweile zahlreiche Therapeuten, die eine gezielte Faszienbehandlung anbieten.

Ganz beeindruckende Erfolge konnten in diesem Zusammenhang die Osteopathie, das Rolfing oder die Senmotic-Therapie vorweisen.

Die manuelle Behandlung, die selbst tiefe Gewebeschichten erreicht, steht im Mittelpunkt einer jeden Faszientherapie. Die einfühlsamen Hände des Therapeuten können Verklebungen oder Verhärtungen des Fasziengewebes aufspüren und diese auflösen.

Versierte Therapeuten sind in der Lage, den ursprünglichen Zustand des Fasziengewebes wieder herzustellen.

Fünf Tipps für Ihre Fasziengesundheit

Nachstehend geben wir Ihnen einige Tipps, mit denen Sie selbst zur Flexibilität und Gesundheit Ihrer Faszien beitragen können.

Tipp 1 – Faszien-Training

Das Fasziengewebe lässt sich ausgezeichnet trainieren. Daher können sie durch ein Ganzkörperfaszienstretching und Ganzkörpermuskelstreching grossen Einfluss auf die Gesundheit Ihrer Faszien nehmen.

Ein Faszien-Training sollte immer aus weichen, dynamischen Dehnübungen bestehen, daher eignen sich ganz besonders Trainingsmethoden, wie Yoga, PilatesTai Chi und Qi Gong zur Stärkung Ihres Fasziengewebes.

Ein regelmässiges Bewegungstraining sorgt dafür, dass die Bindegewebszellen dazu angeregt werden, alte Kollagenfasern durch neue zu ersetzen. Insgesamt wird der gesamte Körper besser durchblutet und dadurch auch optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

Das Fasziengewebe verändert sich zwar nur langsam, dann aber dauerhaft. Aus diesem Grund ist es ratsam, das Training regelmässig durchzuführen.

Neben den angesprochenen Bewegungsmethoden finden Sie im Internet zahlreiche gezielte Übungsprogramme, die Sie bequem zu Hause durchführen können.

Tipp 2 – Trampolin-Schwingen

Das Schwingen oder Hüpfen auf einem hochwertigen Trampolin ist ebenfalls eine ausgezeichnete, sanfte Methode, um die Faszien zu trainieren.

Gleichzeitig werden auf diese Weise alle grossen Muskelgruppen angesprochen, Knorpel und Bandscheiben werden durch die Bewegung vitalisiert und mit Flüssigkeit versorgt, das Herz-Kreislaufsystem wird angeregt und das Immunsystem gestärkt.

Am effektivsten wirkt das Trampolin-Schwingen auf die Faszien, wenn es mit einem der oben empfohlenen Bewegungstrainings kombiniert wird.

Tipp 3 – Faszienrolle für die Eigenmassage

Die Faszienrolle ist ein zusätzliches Hilfsmittel zur Revitalisierung des Fasziengewebes.

Hierbei handelt es sich um eine feste Schaumstoffrolle, die zur Massage des Fasziengewebes verwendet wird.

Sie soll bei regelmässiger Anwendung das Fasziengewebe stimulieren und verklebte Faszien lösen können.

Tipp 4 – Entsäuerung durch Basenzufuhr

Um Ihrem Fasziengewebe ein optimales Milieu zu schaffen, in dem es sich selbst bestmöglich regenerieren kann, ist eine Entsäuerung des Körpers empfehlenswert.

Hierzu stehen Ihnen unterschiedliche Massnahmen zur Verfügung, die in Kombination angewandt ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielen.

Entscheiden Sie sich daher als erstes für eine überwiegend basische Ernährung. Kombinieren Sie diese Ernährungsweise mit der zusätzlichen Einnahme basischer Nahrungsergänzungen, wie beispielsweise mit hochwertigen Mineralstoffen, basischen Säften, Bitterstoffen oder ähnlichen Produkten, die den Basenanteil in Ihrem Körper erhöhen und gleichzeitig die Säureausleitung forcieren.

Machen Sie regelmässig basische Ganzkörper- oder Fussbäder, denn sie ermöglichen eine zusätzliche Säureausleitung über die Haut.

Von der erhöhten Zufuhr basischer Lebensmittel und der Ausleitung überschüssiger Säuren profitiert natürlich nicht „nur“ Ihr Fasziengewebe, denn jetzt kann Ihr ganzer Organismus wieder aufatmen und seine Selbstheilungskräfte aktivieren.

Tipp 5 – Silizium & OPC stärken das Fasziengewebe

Organisches Silizium ist gemeinsam mit OPC DIE Nahrungsergänzung, die Ihr Fasziengewebe zusätzlich benötigt. Durch die herausragende Eigenschaft beider Substanzen, die Bildung von Kollagen und Elastin zu beschleunigen, sind sie zur zügigen Regeneration des Fasziengewebes sehr empfehlenswert.

Das organische Silizium sorgt dafür, dass die neu aufgebauten Faszien über eine optimale Stabilität und Elastizität verfügen. Und OPC schützt als starkes Antioxidans die Bindegewebszellen vor den zerstörerischen Auswirkungen freier Radikale.

Es lohnt sich also, Massnahmen zu ergreifen, die die Faszien gesund und geschmeidig halten. Bei undefinierbaren chronischen Schmerzen oder auch nach Unfällen und Operationen hingegen ist der Besuch eines Faszien-Spezialisten fast schon ein Muss, da Ihnen hier oftmals die lang ersehnte Schmerzfreiheit winkt.