Bei Vata-Typen lassen sich über die Ernährung als eine wichtige Säule des Ayurveda Beschwerden vorbeugen oder lindern. Menschen, die unter bestimmten Symptomen leiden, sollten entsprechend ihres Doshas die Ernährung umstellen.
Beschwerden des Vata-Typen aus Sicht des Ayurevda
Bei Vata herrscht häufig Unruhe vor, dies ist eines der wichtigen Merkmale. Die Unruhe ist nicht nur im Geist zu merken, sondern auch im gesamten Verdauungssystem. Die Menschen verlieren schnell an Gewicht, wenn sie nicht regelmäßig und ausreichend essen, und leiden außerdem an Verstopfung und Appetitlosigkeit. Auch in der Freizeit setzt sich das Prinzip der Unruhe fort: Sie verbringen ihren Urlaub gerne in fremden Ländern, machen nicht 20 Jahre hintereinander am gleichen Ort Urlaub und lassen ihrer Kreativität gerne bei künstlerischen Tätigkeiten freien Lauf. Andererseits überfordert sie Veränderung und der Vata-Typ gerät dann in Stress.
Wer nun an den typischen Manager vor einem Burn-Out-Syndrom denkt, hat die Vata-Typen gut erkannt. Er kann nur schlecht einschlafen und wacht nachts häufig auf, Verdauungsstörungen machen ihm zu schaffen, die Haut ist kalt und schwitzig.
Lebensmittel für Vata-Typen
Neben einer gesunden Ernährung ist für Vata eines vor allem wichtig: Ruhe! Nur mit Entspannung und Ruhe kann dieser Typ genesen. Während ihn der Stress krank gemacht hat, braucht er nun Entspannung, um wieder zu sich zu finden. Auch oder gerade bei den Mahlzeiten trifft dies zu. Die betroffenen Menschen müssen die Mahlzeiten als eine Auszeit vom hektischen Alltag verstehen. Besteht nicht ausreichend Zeit, um sich das Essen selbst frisch zu kochen, sollte man wenigstens den Verzehr genießen. Anstatt in der lauten und hektischen Kantine zwischen zwei Vorgesetzten schnell Pommes mit Currywurst zu essen, sollte der Vata-Typ seine Mahlzeit ruhig essen. Es kann schon helfen, sich seine Lebensmittel in einer schönen Lunchbox mitzunehmen und sie mittags auf einer Bank im Park zu verzehren. Nach Möglichkeit plant man die Mahlzeiten so ein, dass sie jeden Tag zur gleichen Zeit stattfinden. Das Abendessen findet nicht zu spät statt, sodass man früh zu Bett gehen kann, um die notwendige Erholung im Schlaf zu finden.
Doch nicht nur Ruhe ist für Vata notwendig. Es wird ihm außerdem helfen, wenn die Mahlzeiten warm zubereitet sind. Statt nur eine warme Mahlzeit täglich, wie häufig üblich, sollten die Betroffenen morgens, mittags und abends warm essen. Zwischendurch hilft warmer Tee, damit der Vata-Typ innerlich nicht friert.
Lebensmittel, die nach der ayurvedischen Lehre einem Vata-Typ helfen, schmecken süß, salzig und sauer. Scharfe Nahrungsmittel hingegen sind bei dieser Konstitution nicht hilfreich, da sie die Verdauung anregen. Da Vata hier eine Schwachstelle hat, würde scharfes Essen die Probleme verstärken. Obst, das diese Menschen vermehrt essen sollten, kann also sowohl sauer als auch süß sein. Beim Gemüse verzichtet man vorsichtshalber auf Kohl; auch Blumenkohl und Brokkoli, die im Allgemeinen als gut verträglich gelten, sollten von Vata nicht verzehrt werden, da sie zu schwer für den Verdauungstrakt sein können. Rohkost sollte auf dem Speiseplan aufgrund der Kälte möglichst nicht vorkommen.
Wird Gemüse gekocht, ist es für den Betroffenen deutlich besser zu verdauen. Auch süßlicher Spargel, Möhren oder Süßkartoffeln sind ideal für diesen Typen. Neben Kartoffeln ist Reis eine gute Beilage. Da sie sich schnell und einfach zubereiten lassen, sind rote Linsen wieder auf dem Vormarsch. Auch Vata kann diese Hülsenfrüchte essen; auf andere sollte er aber verzichten.
Zwar wird in der ayurvedischen Tradition nur wenig Fleisch gegessen, hat der Vata-Typ aber Verlangen danach, sollte er Lamm und Wild sowie Schweinefleisch meiden. Stattdessen kann er Geflügel oder Rindfleisch gut verdauen. Vegetarier, die einen Überschuss an Vata haben, können zu Sojaprodukten greifen.
Tipps für Vata Typen
Vata Typen sollten auf Zucker verzichten.
Da Vata möglichst auf weißen Zucker verzichten soll, kommen die meisten Süßigkeiten aus dem Supermarkt nicht für ihn infrage. Stattdessen hilft eine Handvoll Mandeln oder andere Nüsse über möglichen Heißhunger hinweg. … und Yoga lernen!
Ernährungshinweise um Vata zu reduzieren
Vata-Typen neigen leicht zu Nervosität, Ängstlichkeit, Schlafstörungen, sie verlieren leicht an Gewicht. Sie tendieren zu rheumatischen Beschwerden, Gelenkbeschwerden und Störungen des Halteapparates, sowie zu Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Obstipation oder Durchfall im Wechsel mit Verstopfung.
Vata-Menschen haben häufiger als andere Nahrungsmittelallergien und –Unverträglichkeiten. Eine ausgewogene und ausreichende Ernährung ist besonders wichtig.
Vata betonte Menschen sollten häufig und regelmäßig kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen, warme oder gekochte Nahrungsmittel bevorzugen, nicht zu viele verschiedene Nahrungsmittel gleichzeitig essen und sich Zeit für Mahlzeiten einräumen. Gutes Kauen bewirkt, dass im Speichel bereits mehr Verdauungsenzyme freigesetzt werden und die Nahrung leichter verdaut wird.
Obst:
Früchte sind im Allgemeinen leicht verdaulich, reduzieren Vata aber nur wenig. Daher in Maßen zu sich nehmen. Leicht gedünstetes Obst ist für eine Vata-Persönlichkeit besser verträglich.
Gut geeignet: süße Beeren wie Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Kirschen, Trauben; Ananas, Äpfel, Aprikosen, Bananen, Datteln (nähren besonders gut), Feigen, Mangos, Orangen, Papayas, Pfirsiche, Pflaumen, Zitronen.
Nicht geeignet: Trockenfrüchte, sie blähen.
Gemüse:
Gekochtes Gemüse ist verträglicher als rohes. Rohes Gemüse und Salat sollten Vata-Personen nur mäßig zu sich nehmen.
Viele Kohlarten (Kohl, Broccoli, Rosenkohl, Kohlrabi, Grünkohl) führen zu Blähungen, ebenso rohe Zwiebeln. Gekochte Zwiebeln sind für Vata-Typen dagegen sehr gut geeignet. Durch Zugabe bestimmter Kräuter werden viele Gemüsesorten leichter verdaulich.
Viele Bohnenarten sind nicht für Vata geeignet, da sie Blähungen auslösen.
Gut geeignet: Artischocke, Avocado, Erbsen, Fenchel, Karotten, Paprika, Radieschen, Rote Beete, gekochte Zwiebeln.
Grüne Bohnen, Mungbohnen, Sojabohne (Tofu).
Vorsicht: Broccoli, Kürbis (bläht), Rosenkohl, rohe Zwiebeln, Spargel.
Kidneybohnen
Getreide:
Die meisten Getreide sind für Vata geeignet, da sie nahrhaft und gut verdaulich sind.
Gut geeignet: Weizen, Dinkel, Reis, Couscous.
Nüsse:
Die meisten Nüsse, Samen eignen sich für Vata. Sie stärken die Nerven, die Nieren und das Atmungssystem.
Gut geeignet: Cashewnüsse, Haselnüsse, Kokosnüsse, Mandeln, Pinien, Paranüsse, Sesam, Walnüsse.
Milchprodukte:
Milchprodukte sind meist gut geeignet, wenn keine Laktoseintoleranz oder Milcheiweißunverträglichkeit vorliegt. Milch nährt und befeuchtet. Allerdings kühlen Sauermilchprodukte.
Gut geeignet: Butter, Ghee, Hüttenkäse, Joghurt, Kefir, Milch, Sahne, saure Sahne.
Nicht geeignet: Eiscreme
Tierische Produkte:
Fleisch wirkt erdend. Weißes Fleisch ist besser verträglich als rotes Fleisch.
Gut geeignet: Fisch, Ziege, Eier, Huhn, Truthahn, Rind
Öle:
Gut geeignet: Erdnussöl, Ghee, Kokosöl, Leinöl, Olivenöl, Sesamöl.
Weniger geeignet: Margarine.
Nahrungsmittel mit süßer Qualität:
Vata-Typen brauchen süße Nahrungsmittel, da sie nähren, kräftigen und die Körpersäfte erhalten.
Gut geeignet: Honig, Ahorn-, Birnensirup, Melasse, Rohzucker.
Nicht geeignet: weißer (raffinierter) Zucker
Gewürze:
Gewürze sind sehr wichtig, um die Verdauungskraft anzuregen, Blähungen zu reduzieren.
Gut geeignet: Basilikum, Bockshornklee, Cayenne-Pfeffer, Fenchel, Ingwer, Kardamon, Kreuzkümmel, Koriander, Kümmel, Kurkuma, Muskat, Nelken, Pfeffer, Senfkörner, Zimt.
Getränke:
Viel trinken, warm trinken. Geringe Mengen Wein.
Sehr geeignet: wärmende Gewürz- und Kräutertees.